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Kampf-Sport gegen Einsamkeit

Mit anderen Sport zu betreiben kann gegen soziale Isolation und Einsamkeit helfen – darüber haben Expert*innen und Praktizierenende in einer Diskussionsrunde auf oe24 diskutiert. Johannes Gorbach stellte die Plattform vor, wo sich Menschen vernetzen und informieren können, die sich gegen Einsamkeit engagieren, wie zum Beispiel der Sportwissenschaftler und YU-Taekwondo Großmeister Andreas Held.

Beim Kampfsport-Training könne sich ein Gemeinschaftsgefühl bilden, meint dieser. Gerade im Taekwondo werde auch eine bestimmte Geisteshaltung entwickelt, die Barrieren zwischen verschiedenen sozialen Gruppen und Schichten überwindet. Darin zeige sich gelebte Toleranz, sagt Held.

Die Psychotherapeutin und Sportmedizinerin Christine Allen hat selbst einen schwarzen Gurt in YU-Taekwondo und berichtet von ihrer Arbeitserfahrung, wie sich das Gefühl, allein gelassen zu sein, mit Hilfe von Gruppensport bekämpfen läßt. Es gehe auch um den Aufbau von Selbstvertrauen, ergänzt Johannes Gorbach.

Das kann Ernst Rabl aus eigener Erfahrung in seiner Ausbildung zum YU-Taekwondo-Meister bestätigen: Das Kampfsporttraining am Wochenende, oder Feiertag, erzeuge das Bewußtsein, etwas positives und Konstruktives gemacht zu haben, und danach könne kommen was wolle. So ein gelungener Tag lasse einen auch Phasen des Alleinseins als zumindest nicht unangenehm empfinden.

Der Unterschied, ob man Alleinsein als positiv empfindet, als bei-sich-sein, oder als allein-gelassen-sein, ist wie der Unterschied zwischen Fasten und Hungern, es gehe um die freie Wahlmöglichkeit: Das Training gibt Menschen die Möglichkeit in Kontakt mit anderen zu kommen, wann immer man in sucht, und das wird gerade einfach, wenn man Kampf-Sport wie Taekwondo betreibt.

oe24-Diskussionsrunde: Einsamkeit mit Sport bekämpfen