Am 3. Dezember fand im Rahmen des International Forum against Loneliness – Strategien und Lösungen für die Gesundheit junger Menschen ein inspirierender Networking Market statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Wolfgang Renner, dem Direktor der Social City.
Netzwerken gegen Einsamkeit
Der Networking Market brachte Organisationen aus dem In- und Ausland zusammen, die sich für soziale Teilhabe und die psychische Gesundheit junger Menschen engagieren. Hier konnten Ideen ausgetauscht, neue Partnerschaften geknüpft und innovative Projekte vorgestellt werden.
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Die Organisationen im Überblick
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Zu den teilnehmenden Organisationen gehörten unter anderem:
HobbyLobby bietet kostenlose Sport-, Kunst- und Kreativkurse für sozial benachteiligte Jugendliche (10–16 Jahre) mit Fokus auf Empowerment.
- Hobby Lobby ist Teil der europäischen Initiative KORALE und dabei als Good Practice, indem es kostenlose außerschulische Kurse in Sport, Kunst und kreativen Aktivitäten für sozial benachteiligte Jugendliche anbietet, um ihre Talente zu fördern und soziale Teilhabe zu stärken.
WienZimmer schafft partizipative Räume in Wiener Stadtteilen zur Stärkung sozialer Bindungen und Bekämpfung von Isolation.
- WienZimmer ist ebenfalls ein Good Practice Projekt bei KORALE, da es als Gemeinschaftszentrum des Fonds Soziales Wien integrative Räume in Wiener Stadtteilen schafft, um soziale Bindungen zu stärken und Isolation entgegenzuwirken.
YEP fördert die politische und gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen mit Fokus auf psychische Gesundheit und Demokratie.
RoomingInn entwickelt mit Co-Creation nachhaltige Lösungen für wohnungspolitische und soziale Herausforderungen.
bOJA fördert die offene Jugendarbeit in Österreich und vernetzt Fachkräfte zur Stärkung junger Menschen.
gemeinSAMradln bringt Menschen durch gemeinsame Radtouren gegen Einsamkeit und soziale Isolation zusammen.
gesundausderkrise bietet kostenlose psychische Gesundheitsangebote für junge Menschen in belastenden Situationen.
IRINA nutzt Sport und Gemeinschaftsaktivitäten zur Förderung der Integration und sozialen Teilhabe.
joinfloat bietet professionelle Unterstützung für junge Erwachsene in Bereichen wie Stressbewältigung, Beziehungsfragen und Selbstfindung suchen; dabei werden sie von sorgfältig ausgewählten Buddies mit abgeschlossenem Psychologie-Bachelor betreut.
walkandtalk ist ein Projekt der Wiener Hilfswerk Nachbarschaftszentren, welches psychosoziale Beratung während gemeinsamer Spaziergänge anbietet, wobei Lebens- und Sozialberater*innen in Ausbildung unter Supervision die Teilnehmenden begleiten und unterstützen.
WienXtra bietet vielfältige Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien in Wien.
Hier erfahren Sie mehr über die Organisationen
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Die Projekte zeigen, dass Einsamkeit ein vielfältiges Thema ist, das Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen betrifft – nicht nur ältere Personen, sondern auch Jugendliche, junge Erwachsene oder sozial benachteiligte Gruppen.
Trotz ihrer Vielfalt verfolgen alle Projekte ein gemeinsames Ziel: Einsamkeit durch Gemeinschaft, Partizipation und innovative soziale Ansätze zu bekämpfen – und damit langfristig soziale Strukturen zu stärken.
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Vielfältige Perspektiven & gemeinsame Fragen
Bei diesem Event kamen Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen zusammen – Expert*innen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich, Vertreter*innen aus Politik und Wissenschaft sowie Akteur*innen aus der Praxis. Diese Vielfalt an Wissen und Erfahrung führte zu einem spannenden Austausch über Strategien zur Bekämpfung von Einsamkeit und sozialer Isolation.
Um zentrale Erkenntnisse festzuhalten, haben wir die Teilnehmenden gebeten, ihre Key Takeaways, diskutierten Themen und offenen Fragen zu notieren. Dabei wurden unter anderem folgende Punkte hervorgehoben:
- Wie lässt sich vorhersagen, wo der größte Bedarf besteht?
- Wie erreicht man jene, die wirklich einsam sind?
- Wie kann mehr Aufmerksamkeit generiert werden, um Finanzierung für Projekte zu sichern?
Außerdem wurden wichtige Stichwörter genannt, die als Leitlinien für zukünftige Ansätze dienen können: Niedrigschwelligkeit, Gesundheitsförderung, Kreativität, Interaktion und innovative Lösungsansätze.
Diese Inputs zeigen, dass es noch viele offene Fragen gibt – aber auch, dass die gemeinsame Reflexion und der Austausch von Ideen essenziell sind, um Einsamkeit nachhaltig zu begegnen.
Teilnehmende konnten ihre Gedanken zu der Frage „Was braucht ein gutes Leben?“ festhalten. Die interaktive Wand füllte sich mit Stichworten wie Zusammengehörigkeit, Bildung, Glück, Mentoring und gute Gemeinschaft – zentrale Aspekte, die für ein erfülltes soziales Leben als essenziell angesehen wurden. Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung von sozialer Verbundenheit, generationenübergreifenden Begegnungen und niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten.
Die Wand bot Raum für kreative Ideen und konkrete Lösungsansätze: So wurden unter anderem Mentoring-Sitzungen mit Freiwilligen, die von Unternehmen finanziert werden, sowie eine bessere Planung zur Identifikation besonders betroffener Gebiete vorgeschlagen. Die vielfältigen Einträge spiegeln wider, dass Einsamkeit nicht nur ein individuelles, sondern auch ein strukturelles Problem ist, das gezielte Maßnahmen erfordert.
Die Station war ein zentraler Treffpunkt für Austausch und Vernetzung zwischen den Teilnehmenden. Sie machte deutlich, dass sich die vertretenen Organisationen trotz unterschiedlicher Herangehensweisen in einem Punkt einig sind: Es braucht eine Kombination aus innovativen, kreativen und politischen Ansätzen, um das Thema Einsamkeit nachhaltig anzugehen.