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Podiumsdiskussion zum Launch der Webplattform gegen Einsamkeit

5. Juli 2022

Die Plattform gegen Einsamkeit in Österreich geht in die nächste Phase und lud zur Podiumsdiskussion anlässlich des Launch der Website plattform-gegen-einsamkeit.at ein. In Kooperation mit der Armutskonferenz und dem Social Start-up SozialPortal sprachen wir im brick-15 über die Barrieren, die soziale Teilhabe in unserer Gesellschaft hemmen und häufig auch eine Ursache für Einsamkeit sind. Durch unterschiedliche Perspektiven wurden die Themen soziale Ungleichheit und Einsamkeit, sowie die Zugänglichkeit von Unterstützungsangeboten gemeinsam beleuchtet .

Podium der Diskussion:
Einsamkeit als Kehrseite sozialer Teilhabe

MARTIN SCHENK
Mitbegründer der Armutskonferenz und stellvertretender
Direktor der Diakonie Österreich

KATJA GRAFL
Vorständin des Social Start-up SozialPortal
Dein Navi im Sozialsystem

JOHANNES GORBACH
Projektleitung Plattform gegen Einsamkeit in Österreich


Die Plattform gegen Einsamkeit stellte in der Diskussion ihre neue Website sowie einige umliegende Angebote gegen soziale Isolation vor. Mit Videobeiträgen von den Projekten Häferl, Plaudertischerl und Mama-Baby-Sozialraum  fanden auch die verschiedenen realen Bedingungen der Angebote in die Diskussion Eingang.

„Ich glaube, dass wir da ganz viel machen können. Wenn wir unterscheiden zwischen der gesellschaftlichen Ebene, der Gemeinde- oder Community-Ebene und die des Individuums, dann kann man auf allen drei Ebenen ansetzen – und es ist immer gescheit, alle drei Bereiche gleichzeitig im Blick zu haben. Auf der gesellschaftlichen Ebene geht es stark um die Frage der sozio-ökonomischen Ungleichheit, um die Bekämpfung der Armut, um Fragen der Wohnbau- und Stadtpolitik. Auf der zweiten Ebene geht es um Community, um die Frage, wie kann man Gemeinwesen, Stadtteile, Grätzl, wie kann man Gemeinschaften zusammenbringen. Und auf der individuellen Ebene geht es um die Stärkung der Ressourcen.

Martin Schenk

Ich glaube nicht, dass man eine sozial tragfähige Beziehung nur im digitalen Raum aufbauen und dann längere Zeit halten kann. (…) Aber ich glaube schon, dass es bis zu einem gewissen Grad besser ist, ein digitales Angebot zu haben, als überhaupt nicht angebunden zu sein. Natürlich ist es viel besser, wenn ich wohin gehen und eine Community oder tragfähige Beziehungen aufbaue, aber natürlich schaffen das nicht alle Leute – ich denke jetzt z.B. an psychische Belastungen, wo ich einfach eine Hürde habe, die Wohnung zu verlassen. Dann ist es trotzdem besser, ich habe ein digitales Angebot. Es kommt immer darauf an, welche Zielgruppe ist es und ich glaube, das Ziel kann bei vielen sein, dass man sie irgendwohin bringt. Und da können digitale Lösungen sozusagen als erste Einstiegsmöglichkeit dienen. (…) Und das ist halt auch einfach etwas, das Beratungs- und Unterstützungsangebote auch verändert.

Katja Grafl

Interessierte und sozial engagierte Menschen sowie Institutionen waren eingeladen, hier mehr über die plattform-gegen-einsamkeit.at zu erfahren und sich anschließend im Gastraum auszutauschen.

Die aufgezeichnete Diskussion gibt es in voller Länge zum Nachschauen.


Eine Veranstaltung von Die Armutskonferenz, SozialPortal und Plattform gegen Einsamkeit